DHB Final Four 2/4 – Halbfinale Eins: Rhein-Neckar Löwen – SG Flensburg Handewitt 26:30 (12:16)
Das erste Halbfinale wurde von einigen Experten auch als das vorweggenommene Finale angesehen, da sich hier zwei Spitzenteams der Handballbundesliga gegenüber standen. Die Mannschaften belegten vor dem Final Four die Plätze zwei und drei, und haben noch große Chancen auf die Meisterschaft. Speziell die Flensburger wurden als der große Titelfavorit angesehen. Die Mannschaft hatte die letzten drei (!) Finalspiele um den DHB-Pokal verloren. Dabei war man jeweils dem THW Kiel unterlegen. Kiel war in diesem Jahr nicht dabei, folglich war Flensburg Favorit.
Das Team aus der Stadt an der dänischen Grenze erfüllte im Spiel dann auch alle Erwartungen. Schnell lagen die Flensburger mit 3-4 Toren vorne, und sollten diese Führung am Ende auch während der gesamten Spielzeit behalten. Die Rhein-Neckar Löwen fanden über 60 Minuten überhaupt nicht zu ihrem Spiel, und fanden kein probates Mittel gegen die schnellen Gegenstöße und die gute Verteidigung der SG. Lediglich Nationalspieler Patrick Groetzki stemmte sich gegen die Niederlage. Doch auch die engagierte Leistung des 24jährigen konnte nicht verhindern, dass die Löwen mit 26:30 unterlagen.
Damit hatte sich die SG Flensburg-Handewitt im vierten Jahr in Folge für das Finale um den DHB-Pokal qualifiziert. Die Mannschaft war ihrem Favoritenstatus voll gerecht geworden. Vor allem Torhüter Mattias Andersson und Rückraumspieler Thomas Mogensen stachen aus einer sehr guten Mannschaftsleistung heraus.
Die Enttäuschung bei den unterlegenen Rhein-Neckar Löwen war dagegen groß. Patrick Groetzki sagte mir danach im Interview: „Wir waren heute wirklich nicht gut genug. Flensburg war besser, dass muss man auf jeden Fall so eingestehen.“
Für die Rhein-Neckar Löwen begannen damit die wichtigsten Wochen der Saison denkbar ungünstig. Das Team bestreitet in den kommenden Tagen das Spitzenspiel in der Bundesliga gegen den THW Kiel, und spielt das Viertelfinale in der Champions League gegen den großen Favoriten aus Barcelona.
Geschäftsführer Thorsten Storm kritisierte nach dem Spiel auch zum wiederholten Male die Terminierung des Final Four Turniers: „Das ist ja schon seit Jahren ein Kritikpunkt. […] Im Prinzip müssten die Teams, die sich (fürs Finale[1]) qualifizieren zwei Mannschaften zur Verfügung haben.“ Etwas Positives konnte Storm der Niederlage dann doch abgewinnen: „Wir haben jetzt zumindest einen Tag mehr zur Verfügung.“
[1] Anmerkung des Autors
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