DHB Final Four 3/4 – Halbfinale Zwei: MT Melsungen – Füchse Berlin 28:30 (13:15)

Im zweiten Halbfinalspiel standen sich die Füchse Berlin und der MT Melsungen, aus der Nähe von Kassel, gegenüber.  Melsungen war dabei der klare Außenseiter. Allerdings hatten die Hessen auch den Vorteil, dass sie sich gezielt auf das Final Four vorbereiten konnten. Die Füchse dagegen mussten in den letzten Wochen einige Leistungsträger ersetzen. Außerdem sind die Berliner auch noch im EHF-Pokal aktiv. Dort bestreiten sie am 17./18. Mai das Finale in eigener Halle.

Im Gegensatz zum ersten Halbfinalspiel, war die Partie zwischen Berlin und Melsungen weniger einseitig. In Hälfte eins gab es einige Führungswechsel und beide Mannschaften bestachen durch ihren großen physischen Einsatz. Vor allem die Müller-Zwillinge auf Seiten der Melsunger agierten dabei immer an der Grenze des Erlaubten. Häufig kam es zu Diskussionen untern den Spielern, wobei  dann eher der Berliner Torwart Silvio Heinevetter die Hauptrolle übernahm. Gestik, Mimik und vermutlich auch der ein oder andere Kommentar, Heinevetter bestätigte seine sportlich hervorragende Leistung auch im zwischenmenschlichen Bereich.

Zur Pause lagen die Berliner dann mit 15:13 in Führung, aber Melsungen hatte noch alle Chancen auf das Erreichen des Finales am Sonntag.

Mit Beginn der zweiten Hälfte sollten sich die Füchse dann aber immer mehr absetzen. Auch begünstigt durch einige Zeitstrafen – natürlich auch gegen die Müllers – hatten die Berliner zwischenzeitlich sogar 5 Tore Vorsprung.  Doch ab Minute 50 nahm die Dramatik immer mehr zu. Melsungen knabberte Tor um Tor vom Vorsprung der Hauptstädter ab, und bei gespielten 59:33 Minuten stand es nur noch 28:29.

Der Berliner Konstantin Igropulo stand zum Siebenmeter bereit, scheiterte und die große Chance auf die Verlängerung  war da. Aber der Melsunger Torwart Mikael Appelgren wehrte den Ball nach vorne ab und seine Mitspieler schauten mit entsetzten Blicken hinterher, wie die Kugel zu den Berlinern rollte. Die spielten die Zeit souverän herunter und erzielten mit dem Abpfiff sogar noch das 30:28.

Ein intensives Spiel endete mit einer dramatischen Schlussphase. Toll auch die Melsunger Fans, die ihre Mannschaft trotz der Niederlage gebührend feierten. Bei Michael Müller war übrigens ein deutlicher Unterschied zwischen dem Auftritt auf dem Parkett und in der Mixed Zone zu spüren. Im Gespräch analysiert er ruhig und sachlich die Partie und seine eigene Leistung:  „Wir haben eine sehr, sehr gute erste Halbzeit gespielt, verschießen dann aber auch ein paar (Bälle[1]) leichtsinnig. Dann kommen meine drei Angriffe hintereinander, und dann sind wir vier, fünf Tore hinten. Und dann ist es natürlich schwer gegen Berlin sowas wieder aufzuholen. Da muss ich mich auch bei der Mannschaft entschuldigen.“

Auch wenn die Melsunger eine tolle Leistung zeigten, stand damit fest, dass es am Sonntag zum vermeintlichen Traumfinale zwischen der SG Flensburg-Handewitt und den Füchsen Berlin kommen sollte. Nach zwei tollen Halbfinalspielen war die Vorfreude auf den Finalsonntag entsprechend hoch.



[1] Anmerkung des Autors

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