Es zählt mehr als das Ergebnis – Towers mit Niederlage nach tollem Spiel

Wenn Basketballtrainer ein Spiel beurteilen, dann schauen sie häufig im Boxscore zuerst auf die Ballverluste und die Rebounds. Diese beiden Kennzahlen sind ein guter Indikator für die Leistung der Mannschaften. Als gestern die Sirene zur Pause in der Inselparkhalle Wilhelmsburg ertönte, da waren diese Werte bei den Hamburg Towers sehr gut. Die Mannschaft von Hamed Attarbashi hatte sich ebenso viele Abpraller gegriffen, wie die Gäste aus Würzburg. Dazu erzwang die überragende Defensive der Hamburger 10 Ballverluste bei den Unterfranken. Die Towers hatten eine der besten ersten Hälften in dieser Saison gespielt, lagen aber nicht einmal in Führung. Nach 20 Minuten stand es 32:34.  Aber wieso Widersprach das Zwischenergebnis der gezeigten Leistung?

Würzburg mit Glück und Können

Geschlossene Mannschaftsleistung der Towers.

Geschlossene Mannschaftsleistung der Towers.

Die s.Oliver Baskets zeigten zwar nicht ihre beste Saisonleistung, hatten in den entscheidenden Szenen aber entweder die notwendige Klasse, oder Glückgöttin Fortuna auf ihrer Seite. Zwei Situationen machten deutlich, warum die Würzburger doch in Front lagen. Bei einem Angriff konnten die Towers zwei Mal hintereinander den eigenen Fehlwurf unter dem Korb sichern. Doch keine der drei Wurfmöglichkeiten dieses Angriffs wurde genutzt. Der dritte Rebound landete bei den Würzburgern, die spielten schnell nach vorne, und nicht einmal fünf Sekunden später trafen die Baskets auf der Gegenseite mit einem Dreipunktewurf.

15-02-28 Hamburg Towers - s.Oliver Baskets Würzburg 007Die zweite sinnbildliche Szene für den Spielverlauf war der letzte Angriff vor der Pause. Würzburgs Topscorer Darren Fenn verwarf seinen zweiten Freiwurf, der Rebound wurde von den Würzburgern nach hinten geschlagen, und die Schiedsrichter hätten auch auf Rückspiel entscheiden können. Doch die werteten die Szene als unkontrollierten Abpraller, die Würzburger spielten wieder nach vorne, und Carlos Medlock ließ den Ball mit ablaufender Uhr auf den Hamburger Korb fliegen. Dort tanzte das Spielgerät kurzzeitig auf dem Ring, und rollte dann doch noch in den Korb.

Fans zufrieden, auch wenn es am Ende nicht reichte

In der zweiten Hälfte setzten sich die Würzburger dann langsam, aber sicher von den Towers ab. Immer wieder spielte souveräne Tabellenführer die Shotclock fast vollständig aus. Statt überhastete Würfe zu forcieren, wurde überlegt der freie und besser postierte Mitspieler gesucht. Und der traf in den meisten Fällen dann auch mit seinem Wurf. Dazu stellten die Gäste auf eine Zonenverteidigung um, was die Towers ein paar Minuten lang aus dem Konzept brachte.

Dennoch kam währen der gesamten Partie keine schlechte Stimmung in der Halle auf. Die Fans honorierten die engagiert und kämpferische Leistung des eigenen Teams immer wieder mit donnerndem Applaus oder Sprechchören. Ohne die langzeitverletzten Janis Stielow und Bazoumana Kone, sowie den kurzfristig ausgefallenen Michael Wenzl, konnten die Towers mit der Einstellung zufrieden sein. An diesem Abend galt als Motto nicht nur #morethanbasketball, sondern auch #morethantheresult – Auch wenn das Ergebnis nicht stimmte, so waren die Anhänger der Towers trotzdem zufrieden.

Applaus von den Rängen... und für die Ränge!

Applaus von den Rängen… und für die Ränge!

Edelfan Patrick Owomoyela fasste die Gemütslage nach dem Spiel treffend zusammen. “Das man Würzburg lange Paroli bietet, und am Ende doch verliert, damit kann man leben“, sagte der ehemalige Fußballnationalspieler und jetzige Sky-Experte. „Die Playoffs sind aber mit dem Team und der Stimmung auf jeden Fall drin.“

Sonntag der nächste fränkische Gegner

Doch um die Endrunde nicht zu verpassen ist morgen in Baunach ein Sieg schon fast Pflicht. Hamed Attarbashi sieht das Spiel in Oberfranken dann auch als ein Spiel, „das man gewinnen sollte.“ Knüpfen die Towers an die Performance vom Freitag an, dann könnte das „fränkische Wochenende“ zumindest mit einem Erfolg abgeschlossen werden.

Stimmen zum Spiel

Hamed Attarbashi: „Verloren ist verloren. Man hat heute gesehen warum Würzburg Erster ist. Sie waren ein bisschen cleverer als wir. Die Baskets sind uns noch einen Schritt voraus.“

15-02-28 Hamburg Towers - s.Oliver Baskets Würzburg 008Douglas Spradley, Trainer s.Oliver Baskets Würzburg: ”Ich finde Hamburg hat uns einen guten Fight geliefert, sie waren gut vorbereitet. Wir haben es geschafft unsere Leistung in der zweiten Halbzeit zu steigern. Wir haben ein Ziel, und das Ziel ist ein hohes Ziel. Und wir sind noch viele Spiele davon entfernt das Ziel zu erreichen. Die Halle gefällt mir sehr, eine schöne Basketballhalle, und ich hoffe, dass die Towers weiter erfolgreich spielen.“

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1 Comment

Anton

about 10 Jahren ago

Wirklich schade, dass sie das Spiel verloren haben. War ein klasse Spiel von beiden Mannschaften. Aber naja so ist der Sport nun mal. Kopf hoch, das Leben geht weiter! :-) Gruß, Anton

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