HSV Handball – SG Flensburg-Handewitt – Feiertag in der Handball-Bundesliga

Der Erste Mai ist bekanntlich der Tag der Arbeit. Und so ging es auch für mich wieder los im Auftrag von sportradio360. Nach über einem Monat hatte der HSV Handball wieder ein Heimspiel in der DKB Handball-Bundesliga. Und was für eines. Im Spitzenspiel des Tabellenvierten ging es gegen den Nordrivalen und Tabellendritten aus Flensburg. Die Hamburger mussten gewinnen, um sich noch eine Chance auf die Qualifikation für die Champions-League zu erhalten. Für die Flensburger ging es darum, die kleine Möglichkeit auf die deutsche Meisterschaft offen zu halten. Trotz der Querelen rund um die finanzielle Lage des HSV Handball begeisterten sich auch die Zuschauer für das Spiel. Mehr als 12.000 Fans in der O2 World sorgten schon vor dem Beginn der Partie für einen würdigen Rahmen.

Und das Publikum sollte in den ersten 20 Minuten nicht enttäuscht werden. Der HSV begann sehr gut und lag teilweise mit drei Toren in Führung. Wirklich abschütteln konnten die Hamburger die Gäste aber nicht, und mit zunehmender Spieldauer fand die SG besser ins Spiel. Vor allem in den letzten Minuten vor der Pause waren die Flensburger eiskalt vor dem Tor des HSV und erspielten sich eine verdiente 16:14-Führung zur Halbzeit. Die Stimmung unter den Fans des HSV war damit natürlich etwas getrübt. Sollten die Gastgeber dieses Spiel verlieren, so wäre die Saison schon fast gelaufen.

Dementsprechend kam der HSV motiviert aus der Kabine, und lag nach nur vier Minuten schon wieder vorn. Offensichtlich hatte Trainer Martin Schwalb in der Halbzeit die richtigen Worte für seine Mannschaft gefunden. Aber wie schon in der ersten Hälfte hielten die Flensburger dagegen und konnten immer wieder auf die Aktionen der Hamburger antworten. Das Spiel bot sehenswerten Handball und die Zuschauer beider Teams konnten bis zu diesem Zeitpunkt mit den Leistungen ihrer Lieblinge zufrieden sein.

Doch ab der 40. Minute war plötzlich ein Bruch im Spiel der Flensburger zu erkennen. Immer wieder scheiterten die Gäste am Hamburger Torwart Johannes Bitter. Auf der Gegenseite war es eine geschlossene Mannschaftleistung der HSV-Spieler in der Offensive. Kein Akteur ragte besonders heraus, sondern unterschiedliche Spieler trafen für das Heimteam. Aus einem 20:21-Rückstand machten die Gastgeber eine 28:21-Führung. Das Spiel war entschieden.

Während die Hamburger Zuschauer ihre Mannschaft mit stehenden Ovationen feierten, gaben die Flensburger nicht auf, und gestalteten zumindest das Endergebnis noch akzeptabel. Schlussendlich siegte der HSV Handball mit 29:26 gegen die SG Flensburg-Handewitt.

Nach dem Spiel waren aber beide Mannschaften nicht unzufrieden. Der Flensburger Trainer Ljubomir Vranjes betonte, dass er  „stolz auf seine Mannschaft“ sei, und dass am Ende „vier bis fünf Spieler gefehlt haben“, um gegen den ausgeruhten und gut besetzten Kader der Hamburger über die komplette Spielzeit zu bestehen.

Bei Kentin Mahé vom HSV Handball war die Stimmung natürlich auch gut: „Ich freue mich wie wir gespielt haben, und dass wir jetzt punktgleich mit Flensburg sind.“ Er konnte sich sogar damit anfreunden, dass der HSV mit einem Sieg am Sonntag in Mannheim, den Lokalrivalen aus Kiel evtl. zum Meister machen könnte:“ Wenn wir da (in Mannheim[1]) gewinnen, dann sieht es für Kiel natürlich gut aus. Warum nicht?“

Aufgrund der spannenden Konstellation an der Tabellenspitze, versprechen die nächsten Tage und Wochen in der Handball Bundesliga viel Spannung. Und dann ist da ja auch noch das Final Four in Köln, u.a. mit dem THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt. Der Kampf um die Meisterschaft und die Champions League ist noch vollkommen offen. Weitere Analysen, Stimmen und Meinungen zur Handball-Bundesliga und auch zum Final Four Turnier der Champions League hört ihr wieder am Mittwoch im sport1.fm-Daily auf sportradio360.de.


 

[1] Anmerkung des Autors

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