Jubiläum ohne Kuchen, aber mit Wartezeit – 50. PHILIPS-WALDLAUF
Nachdem ich an den bisherigen Crossläufen des BSV Hamburg in diesem Kalenderjahr nicht teilnehmen konnte, stand am 11.04. endlich wieder ein Rennen in meinem Kalender. Beim 50. Philips-Waldlauf ging es durch das Nienburger Gehege. Aufgrund der Erfahrungen bei meinen letzten Laufversuchten, reiste ich dieses Mal frühzeitig an, und fand auch direkt einen Parkplatz in der Nähe des Starts. Ich war zwar nur für die lange Strecke angemeldet, aber bei den Laufveranstaltungen des BSV ist es problemlos möglich auch zusätzliche Strecken als „Nachmelder“ zu absolvieren. Ich wollte alle drei Distanzen laufen, und den Tag als einen der letzten Formgeber für den Hamburg Marathon Ende April nutzen.
Erster Start mit Verspätung
Der erst Start war für 13:30 Uhr angesetzt. Zunächst sollte es zwei große Runden (ca. 6,8km) durch das Nienburger Gehege gehen. Allerdings war die Veranstaltung der 50. Philips Waldlauf. Und wer kennt es nicht von Geburtstagen und Jubiläen – es wurden diverse Auszeichnungen verliehen und Reden gehalten. Das wäre grundsätzlich kein Problem gewesen. Allerdings hätte der Starttermin dann auch von vorne herein um zehn Minuten nach hinten geschoben werden können. So standen wir in der erstaunlich prallen Sonne (der Wetterbericht hatte eine Regenwahrscheinlichkeit von 90% angegeben), und ich fragte mich, ob es nicht doch ein Fehler gewesen war, das Angebot der Sonnencreme der Laufkollegin auszuschlagen.
Nachdem die Urkunden verliehen waren, ging es dann aber mit Verspätung endlich los. Laut der Informationen im Internet, und der Erfahrungsberichte anderer Läufer, erwartete mich eine relative flache Strecke. Das entsprach dann auch der Realität, und ich konnte mein Tempo von ca. fünf Minuten pro km relativ gut halten. Allerdings meldeten sich bereits frühzeitig meine Oberschenkel und Waden. Der lange Lauf vom Mittwoch steckte mir noch in den Beinen.
Außerdem war es wirklich noch wärmer als gedacht, und ich ärgerte mich etwas darüber, doch noch ein langes Shirt untergezogen zu haben. Das Hochkrempeln der Arme half zwar etwas, schnürte aber gleichzeitig die Arme ein wenig ab. Kompressionsshirts sind für so etwas nur bedingt geeignet.
Nach relativ ereignislosen zwei Runden kam ich ins Ziel. Der Schnitt lag unter fünf Minuten, bisher alles ok. Erstmal schnell der langen Sachen entledigt und einen kleinen Schluck getrunken. Das angebotenen Freibier aufgrund des runden Jubiläums lehnte ich ab, schließlich lagen noch zwei Läufe und eine Heimfahrt vor mir.
Kleine Runde zusätzlich, aber warum?
Ich fragte mich vielmehr, wo denn die kleine Runde langführen würde, die bei den folgenden Rennen mit absolviert werden sollte. Vor allem fragte ich mich, warum die Runde überhaupt gelaufen werden sollte. Schließlich entsprach die Distanz der großen Runde ungefähr der Länge, die bei den anderen Crossläufen auch auf dem Programm stehen.
Die Frage nach der Streckenführung beantwortete sich dann wenig später. Die Route führte einmal um die Wiese herum, auf der sich der Startbereich und ein Teil der Verpflegungsstation befanden. Die Verpflegungsstation wollte ich auf jeden Fall nach dem letzten Rennen aufsuchen. Der Kuchen sah sehr lecker aus, und ich hatte mir nur eine Banane als Verpflegung mitgenommen.
Auch der zweite und kürzeste Lauf war recht ereignislos. Es zeigte sich aber, dass es ohne das lange Oberteil deutlich angenehmer und luftiger war.
Regen und noch mehr Reden
Vor dem letzten Lauf verdunkelte sich der Himmel dann doch zunehmend. Die Prognose des Wetterdienstes lag also nicht komplett daneben, sondern war nur zeitlich ungenau. Es begann bereits leicht zu regnen, als die Läuferinnen und Läufer erwartungsfroh am Start standen. Doch statt das Rennen schnell freizugeben, und damit dem zunehmenden Regen etwas aus dem Weg zu gehen, wurden nochmals ein paar Worte zur Geschichte der Veranstaltung verloren. Als es dann endlich losging, war ich bereits etwas durchgefroren.
Wieder ging es zuerst um die Wiese, diesmal allerdings doppelt, in meinen Augen doppelt sinnfrei. Danach führte die Strecke wieder durch den Wald, und mittlerweile kannte ich jede Kurve und die wechselnden Untergründe. Das war offensichtlich bei anderen Teilnehmern nicht der Fall. Zuerst legte sich in der zweiten großen Runde vor mir ein Läufer auf die Knie. Der Kollege versicherte jedoch gleich, dass es ihm gutging, und so liefen die anderen Läufer weiter. Ich war außerdem durch den Sturz des Mitläufers wieder etwas aufgeschreckt worden, und zog das Tempo an. Ich redete mir ein, dass sich das beim Marathon bestimmt positiv auswirken wird.
Weniger positiv ging es kurz danach für eine Mitläuferin weiter. In einem echten Cross-Teilstück mit Waldboden und Wurzeln, stolperte ein paar Teilnehmer vor mir eine Dame ins Laub. Scheinbar war aber auch dieser Unfall nicht so dramatisch.
Kein Kuchen, kein Stau
Ich war froh, als es endlich auf die letzte Runde ging, und ich mit einem Schlussspurt noch relativ locker unter eine Zeit von einer Stunde bleiben konnte. Die Freude auf Getränke und das wohlverdiente Stück Kuchen war groß. Nach mehreren Bechern Isogetränken machte ich mich auf zum Buffet. Doch das war mittlerweile schon abgebaut worden, und der angebotene Kuchen war wohl ausverkauft. So musst ich mich mit dem Rest meiner Banane begnügen und machte mich schneller als gedacht auf den Heimweg. Zumindest auf der Autobahn hatte ich mehr Glück, und ich gelangt ohne Stau schnell nach Hause.
Der Waldlauf im Niendorfer Gehege ist auf jeden Fall eine nette Veranstaltung. Ohne die langen Reden, und mit einem leckeren Stück Kuchen könnte es im nächsten Jahr sogar noch schöner sein.
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