NHL Playoffs 2019 – Kurzvorschau – Western Conference Final – San Jose Sharks vs. St. Louis Blues

NHL Playoffs 2019 – Kurzvorschau – Western Conference Final – San Jose Sharks vs. St. Louis Blues

Erstmals Meister?

Die ersten Runden

San Jose siegte gegen die Golden Knights erst nach sieben Spielen, inklusive einer sehr umstrittenen großen Strafe und Verlängerung in der entscheidenden Begegnung. Auch in der zweiten Runde benötigten die Sharks die maximale Anzahl an Spielen, um die Colorado Avalanche niederzuringen.

Die Blues sparten sich in der Auftaktrunde eine Partie und gewannen gegen die Jets in sechs. Dafür fiel im Vergleich mit den Dallas Stars in der zweiten Runde der erlösende Siegtreffer durch Patrick Maroon erst in der zweiten Overtime von Spiel Nummer sieben.

Der direkte Vergleich

Der Vergleich zwischen den Sharks und den Blues in diesen Playoffs ist die sechste Serie zwischen diesen Vereinen in der Geschichte der NHL. 2016 standen sich die Teams letztmalig gegenüber. Durch ein 5:2 in Spiel sechs im heimischen SAP-Center zogen die Sharks damals in ihr erstes und bisher einziges Stanley Cup-Finale ein. In den fünf Spielen zuvor hatte dreimal die Auswärtsmannschaft gewonnen.

Von drei Begegnungen in der regulären Saison entschied San Jose zwei für sich, einmal erst nach Verlängerung. Mit 7:6 sprach das Torverhältnis knapp für die Sharks.

Vorteil San Jose

  • Logan Couture und Tomas Hertl sind mit je neun Toren die treffsichersten Stürmer der Playoffs. Dazu haben beide Angreifer sowie Brent Burns jeweils 14 Punkte gesammelt.
  • 18,5 % Powerplay und 80,8 % Penalty Killing sind nicht überragend, aber immer noch besser, als die Werte der Blues (s.u.).
  • Burns, Erik Karlsson und Marc-Edouard Vlasic sind vielleicht die drei besten verbliebenen Top-drei Verteidiger der Playoffs.

Vorteil St. Louis

  • Jordan Binnington nähert sich seiner Form aus der regulären Saison. Gegen die Stars war es 92,2 % Fangquote und 2,18 Gegentore für den 25-jährigen.
  • 52,61 % Corsi-for bei 5gg5 – die Blues sind bei gleicher Spielerzeit das beste Team der Liga.
  • 29,2 zugelassene Torschüsse sind der beste Wert hinter Tampa und Carolina.

Problem San Jose

  • 2,72 Gegentore und eine Fangquote von 91 % – Martin Jones hat seine Statistiken gegen die Avalanche verbessert, ist aber noch immer mit Abstand der schlechteste noch aktive Torhüter.
  • Trade Deadline-Verstärkung Gustav Nyquist und Evander Kane haben zusammen drei Tore erzielt.
  • Zwei Serien über die volle Distanz für eines der ältesten Teams der Liga. Die Sharks retteten sich gegen Colorado, weil Joe Pavelski rechtzeitig ins Team zurückkehrte. Weitere Ausfälle könnten aber das Aus bedeuten. San Jose kann nicht immer über sieben Partien gehen.

Problem St. Louis

  • Nur 43,8 % der Torchancen bei 5gg5 konnten die Blues für sich verbuchen.
  • 17,1 % in Überzahl und 75 % in Unterzahl sind die schlechteste bzw. zweitschlechteste Quote (hinter Carolina) der vier Conference-Finalisten.
  • Nur Jaden Schwartz, Vladimir Tarasenko, David Perron und Patrick Maroon haben drei oder mehr Tore erzielt. San Jose hat immerhin sieben Spieler mit dieser Trefferzahl in seinen Reihen.

 

Die Prognose

Beide Mannschaften mussten in der letzten Runde über die volle Distanz gehen. Das schadet den Sharks mehr als den Blues. Dennoch spricht die individuelle Klasse im Angriff und der Defensive eher für San Jose. Dazu sind die Special Teams der Sharks mittelmäßig, während St. Louis bisher große Probleme bei ungleicher Spielerzahl hatte. Und wie immer ist das Thema Alter eine große Motivation. Joe Thornton ist der alte Mann mit langem grauem Bart, aber ohne Stanley Cup. Er könnte der letzte Motivationsfunken sein, der den Haien zum Einzug ins Finale reicht.

Allerdings spricht ausgerechnet die wichtigste Position für die Blues. Martin Jones war gegen Colorado zuverlässig, wirkt aber noch immer so, als könne er jederzeit wieder zum Sieb der Vorrunde werden. Jordan Binnington hat immerhin das Duell gegen den Veteranen Ben Bishop für sich entschieden. Und eine Meisterschaft haben auch die Blues noch nie gewonnen.

Dennoch, St. Louis lebt in der Offensive eher vom Kollektiv und nicht von individueller Klasse. Das ist irgendwann in den Playoffs zu wenig, und dieser Moment ist jetzt gekommen. San Jose siegt in sechs Spielen.

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