Schnelles Wasser, zähes Laufen – Wedeler Deichlauf Swim & Run 2015
Ein Jahr nach meinem Debut bei einem “Duathlon”, wollte ich mich beim Swim & Run in Wedel nur um einen einzigen Platz verbessern. Doch die Vorbereitung verlief, zumindest im Laufbereich, alles andere als ideal.
Gemischte Resultate beim Debut 2014
Die Resultate bei meiner ersten Teilnahme am Swim & Run 2014 waren etwas durchmischt. Die Schwimmstrecke hatte ich mit persönlicher Bestzeit absolviert, was allerdings kein Kunststück war, da meine letzten Schwimmrennen in der Schulzeit lagen, und ich lediglich zwei Zeiten aus dem Training als Vergleich heranziehen konnte. Auf der anschließenden Laufstrecke blieb ich unter 48 Minuten, und hatte damit auch das Gesamtziel, in der addierten Zeit von Schwimmen und Laufen unter einer Stunde zu bleiben, mit Bravour erreicht. Das war die eine Seite der Medaille.
In der Gesamtabrechnung im Vergleich zu den anderen Teilnehmern, hatte ich aber mit mehr als zwei Minuten Rückstand den letzten Platz bei den Männern belegt.
Für 2015 galt es also, die gezeigte eigene Leistung zu verbessern. Ob das am Ende für eine bessere Platzierung reichen würde, war mir erstmal egal, darauf hatte ich sowieso keinen Einfluss. Und 2013 wäre ich mit meinem Ergebnis aus 2014 locker im Mittelfeld der Teilnehmer gelandet.
Training im Wasser funktioniert, Lauftraining fällt fast aus
Da ich das meiste Verbesserungspotenzial auf der Schwimmstrecke sah, begann ich diesmal früher mit dem Training im Wasser. Sieben Einheiten in drei Wochen standen am Ende auf meiner Habenseite. Zwischenzeitlich hatte ich mich sogar ein wenig mit der Technik beschäftigt. An die Rollwende wagte ich mich auch dieses Jahr nicht (schließlich muss ich mir fürs olympische Jahr 2016 noch Luft nach oben lassen), doch bei meinen Armbewegungen versuchte ich mich an die Vorgaben aus diversen Anleitungen im Internet zu halten. Die Trainingszeiten ließen Anlass darauf hoffen durchaus eine halbe Minute schneller im Vergleich zum Vorjahr zu sein.
Während ich also im Wasser bestens vorbereitet war, lag mein Lauftraining in doppeltem Sinne auf dem Trockenen. Ich war in der Vorbereitung für den Volkslauf Hittfeld umgeknickt, hatte dann noch einige Tage weitertrainiert, und schließlich eine zehntägige Pause einlegen müssen. Zwar lief ich seit zwei Wochen wieder regelmäßig, aber weiterhin nur auf Sparflamme. Tempoläufe oder Intervalle hatte ich zuletzt Ende Mai absolviert. Auf der einen Seite konnte ich also nicht in Form sein, andererseits sollten meine Beine aber wenigstens ausgeruht sein.
2 Schwimmer auf einer Bahn
So machte ich mich am Freitagnachmittag nach der Arbeit nicht auf zur After-Work-Party, sondern setzte mich in die S-Bahn in Richtung Wedel. Der “Check-in” in der Badebucht klappte hervorragend, und so war ich kurz nach 18:00 Uhr umgezogen am Schwimmbecken. Ich erfuhr, dass ich mir meine Bahn mit einem anderen Teilnehmer teilen würde, der allerdings im Bruststil schwimmen wollte. Jetzt hatte ich durchaus ein paar Sorgen, da ich beim Training manchmal wohl leicht schräg geschwommen war, und das jetzt natürlich zu schmerzhaften Zusammenstößen führen könnte. Ich musste mich also möglichst dicht an meinem Bahnrand halten.
Um 18:20 Uhr ging es los, und ich gab gleich Gas, damit ich möglichst schnell etwas Platz haben würde. Obwohl ich in diesem Jahr mehr trainiert hatte, als noch in 2014, fehlt mir beim Schwimmen immer noch das Gefühl für das richtige Tempo. Zudem ist ein Blick auf die Uhr deutlich schwieriger zu bewerkstelligen, als außerhalb des Wassers. So bremste ich mich nach den ersten Bahnen etwas, da ich nicht zu früh in meinen roten Bereich kommen wollte. Dazu kam noch eine kurze Zwangspause, weil mir Wasser in eine Seite der Schwimmbrille gelaufen war.
Gute Zeit beim Schwimmen
Ich vergaß zwar zwischendurch immer mal wieder die Armbewegung korrekt auszuführen, oder die Beine überhaupt richtig zu benutzen, aber trotzdem lag ich wohl ganz gut im Wasser bzw. in der Zeit. Vier Runden vor Ende kam die Ansage meiner Zeitnehmerin, und ich beschleunigte noch einmal. Außerdem war ich so langsam auf meinen “Bahngenossen” aufgeschwommen. Der Ehrgeiz war geweckt, und ich wollte nun unbedingt auch noch eine Überrundung schaffen. Eine Bahn vor Schluss war es soweit, und ich schwamm die letzten 25 Meter im Vollsprint ins Ziel. Direkt nach dem Anschlag die Stoppuhr gedrückt, und eine 9:49 Minuten strahlte mich vom Display aus an – fast eine Minute schneller als im Vorjahr! Das Schwimmtraining hatte sich also auf jeden Fall gelohnt.
Da ich zwischen Schwimmen und dem Lauf ein wenig Zeit hatte, konnte ich mich in Ruhe duschen, umziehen und auf den Weg zur Laufstrecke machen. Ich nahm diesmal sogar mein Smartphone mit, in der Hoffnung, das eine oder andere Bild machen zu können.
Stagnation ab Kilometer 5
Pünktlich um 19:00 Uhr erfolgte der Startschuss, und der Wedeler Deichlauf war eröffnet. Das Feld ruckelte sich relativ schnell zurecht und auch ich pendelte mich zügig um 4:45 Minuten pro Kilometer ein, meinem angestrebten Tempo für die Laufstrecke.
Nach fast 2000 Metern führt die Strecke am Deich entlang, und so langsam wurde es abwechslungsreicher. Eine Läuferin vor mit hatte anscheinend irgendein Problem. Sie legte kurze Gehpausen ein, lief dann wieder 100 Meter und begann wieder zu gehen. Das zog sich so über fast 2 Kilometer dahin, und nachdem die Dame anfangs noch 500-600 Metern Vorsprung vor mir gehabt hatte, überholte ich schließlich. Auch das Fotografieren gelang mir ganz gut, die Bilder waren erstaunlicherweise nicht sehr verwackelt.
Für die erste Hälfte der Strecke hatte ich 23:49 Minuten benötigt, war also fast genau den geplanten Schnitt gelaufen. Doch das sollte mir auf den zweiten fünf Kilometern leider nicht mehr gelingen. Meine Beine wurden schwer. Es war jedoch kein kompletter Einbruch, sondern eher ein Runterschalten durch meinen Körper. Die sechsten tausend Meter lief ich in exakt fünf Minuten, und das war auch genau die Pace, die ich für den Rest des Rennens noch laufen konnte. Zwar versuchte ich mehrfach anderen überholenden Läufern zu folgen, aber mein persönliches Tempolimit war an diesem Abend gesetzt.
Kombinierte Bestzeit & nicht Letzter
Nach 48:34 drückte ich schließlich im Ziel auf Stopp an meiner Laufuhr. Mehr als 40 Sekunden langsamer als 2014, damit war die schöne Verbesserung beim Schwimmen fast aufgebraucht. Letztlich war ich 2015 bei der addierten Zeit 13 Sekunden schneller als im Vorjahr. Und da die Triathlon-Sparte nicht die Gesamtzeit wertet, sondern die Platzziffern von Schwimmen und Laufen addiert, wurde ich in der Gesamtabrechnung beim Swim & Run souverän Vorletzter! Am allerwichtigsten war aber, dass die Veranstaltung top organisiert war, ich wieder eine Menge netter Menschen getroffen habe und beim Schwimmen und Laufen großen Spaß hatte. Bis zum nächsten Jahr!
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