Sonntagnachmittag mit Mario Gomez – 16. Buchholzer Stadtlauf
Ein Vorteil der Sommermonate ist, dass im Prinzip an jedem Wochenende ein Volkslauf im näheren Umkreis stattfindet. Am letzten Wochenende war das in meinem Fall der 16. Buchholzer Stadtlauf. Zwar fand parallel auch der hella Halbmarathon in Hamburg statt, aber die Startzeit und die Anreise nach Buchholz waren für mich wesentlich angenehmer. Nachdem ich am Sonntag auch noch herausgefunden hatte, dass ich mit meiner Proficard gar keine zusätzlichen Fahrtkosten mehr hatte, war die Stimmung schon mal sehr gut. Nach der kurzen Bahnfahrt spazierte ich durch Buchholz in Richtung der Startnummernausgabe.
Da ich im letzten Jahr bereits am Stadtlauf teilgenommen hatte, musste ich auch nicht lange suchen, sondern konnte den direkten Weg zum Rathaus einschlagen. Während ich also noch in der Vorbereitung auf mein Rennen war, kamen die Teilnehmer des Jedermann-Lauf über 5,6 km gerade ins Ziel. In Buchholz kommt den gesamten Sonntag über irgendjemand gerade ins Ziel. Über den Tag verteilt werden insgesamt 11 Läufe angeboten, da ist für jeden etwas dabei.
Wenig los bei der Organisation – Extra Schokoriegel für mich
Mein Lauf war der letzte des Tages, und so war die Schlange an der Startnummernausgabe auch überschaubar. Genauer gesagt war ich zu diesem Zeitpunkt der Einzige, der seine Unterlagen abholte. Dementsprechend entspannt suchte die freundliche Dame von der Organisation meine Unterlagen zusammen. So kurz vor Ende der Veranstaltung rechnete sie wohl auch nicht mehr mit vielen weiteren Teilnehmern, und legte mir nochmal einige Müsliriegel in meine Tüte. “Die müssen eh weg” sagte sie, und für mich war geklärt, was ich noch als kleinen Snack vor meinem Lauf essen könnte.
Vorm Rathaus habe ich Flugs meine Startnummer und das Chipbändchen befestigt, dann ging es direkt gegenüber ins Jugendzentrum zur Kleiderbeutelabgabe. Alles sehr gut organisiert in Buchholz. Der Start erfolgt in der Innenstadt, wobei eigentlich der gesamte Kurs in der Innenstadt liegt. Die 2,5 Kilometer in Form einer acht müssen viermal absolviert werden. Kurz vorm Start wurden noch Sponsoren interviewt, und ich erfuhr, dass mit Jan Simon Hamann der deutsche Meister auf der Marathondistanz von 2012 auch an den Start ging. Interessant und erfreulich, dass Spitzenathleten auch bei kleinen Volksläufen antreten.
Zur etwas ungewöhnlichen Startzeit 16:45 Uhr ging es los. Nach dem Start führte die Strecke erstmal bergab in Richtung Bahnhof. Nach einem Kreisel folgte die erste kleinere Steigung, und wenig später auch die erste Erfrischungsstation. Für mich immer wieder erstaunlich, wie viele Läuferinnen und Läufer bereits nach ca. 1km zum Wasserbecher greifen. Allerdings könnten die Mitläufer bereits bei einem der vorherigen Rennen unterwegs gewesen sein.
Direkt nach der Verpflegungsstelle folgte eine Rechtskurve und das Highlight der Strecke lag vor den Läufern. Auf der “Breiten Straße” ging es mitten durch die Einkaufspassage von Buchholz. Die Zuschauer und eine Band machten ordentlich Lärm und ich freute mich darauf, diesen Streckenabschnitt noch drei weitere Male absolvieren zu können. Kurz nach dem Rathaus ging es dann durch einen kleinen Park. Ein paar Rechtskurven später war ich schon wieder in die andere Richtung unterwegs. Es ging zurück in Richtung Bahnhof und auf Runde zwei.
Obwohl ich bereits am Freitag beim Swim & Run unterwegs gewesen war, lief ich bisher genau in meinem gesetzten Zeitrahmen. Wie fast immer bei den letzten Rennen über zehn Kilometer, wollte ich jeden Kilometer unter fünf Minuten bleiben. Bei Hälfte des Rennens lag ich bei ca. 23:40 Minuten, also war alles in Ordnung.
Mario Gomez in Buchholz? – Zumindest sein Trikot war da
Eine Überraschung begegnete mir kurze Zeit später auf der Strecke. Mario Gomez war in Buchholz unterwegs. Verständlich, hatte Joachim Löw doch auf den Stürmer vom AC Florenz in Brasilien verzichtet. Warum also nicht in Buchholz die Form für die neue Saison holen? Oder war es doch nur ein Fan im Trikot des ehemaligen Bayernstürmers? Bevor ich fragen konnte, wurde der Mitläufer plötzlich abrupt langsamer und ich war schnell vorbei.
Ansonsten war der Lauf doch recht angenehm. Keine wirklichen Beschwerden in den Beinen, an insgesamt drei Stellen konnte Wasser getrunken werden, und auch die Zuschauer feuerten die Läuferinnen und Läufer weiterhin an.
Am Ende der vorletzten Runde fiel mir auf, dass es zum Schluss der zehn Kilometer noch einen kleinen Schlenker zum Ziel auf der Poststraße gab. Der war mir im letzten Jahr etwas zum Verhängnis geworden. Durch das kleine Endstück ist die Strecke auf meiner GPS-Uhr länger als 10km. Das musste ich bei den Hochrechnungen auf meine Endzeit berücksichtigen. Mittlerweile war klar, dass ich auf jeden Fall unter 50 Minuten bleiben würde. Die Bestzeit für Buchholz aus dem Vorjahr (48:45 Min) sollte ich auch knacken können, und mit ein bisschen Tempoverschärfung könnte ich auch die Zeit vom Freitag in Wedel unterbieten.
Zielankunft und schnell zum Metronom
Deshalb zog ich kurz vor KM 9 das Tempo merklich an. Das hatte den netten Nebeneffekt, dass ich noch einige Mitläufer hinter mir lassen konnte. Kurz die “Schikane” in die Lindenstraße auf der Ideallinie hinter mir gelassen, und schon bog ich auf die Zielgerade ein. Die Zeitmessung zeigt noch eine 47 vorne, und da direkt vor bzw. hinter mir kein anderer Teilnehmer war, hatte ich den gesamten Applaus für mich. Meine Stoppuhr zeigte 47:38 und ich hatte alle Ziele erreicht.
Drei kleine alkoholfreie Weizen und eine Banane später saß ich schon wieder im Zug Richtung Heimat. Der Stadtlauf in Buchholz war für mich ein schöner Ausflug am Sonntagnachmittag!
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