A walk in the Park – Hammer Park-Lauf in Hamburg

Manchmal gibt es Tage im Läuferleben, da merkt der Sportler schon nach kurzer Zeit, dass es bei der heutigen Laufeinheit nicht für eine Bestzeit reichen wird. Vielleicht zwickt irgendein Muskel, es ist zu warm oder zu kalt, der Wind ist zu stark – Ausreden oder Gründe gibt es viele. Ganz schlecht ist allerdings, wenn einer dieser „Durchhängertage“ auf den Termin einer Laufveranstaltung fällt.

Dieses Schicksal ereilte mich am vergangenen Mittwoch während des Hammer Park-Laufs des BSV in Hamburg. Beim vierten Rennen des Sommercups erwartete mich dabei wieder einmal komplettes Neuland. Ich kannte weder den Lauf, noch die Strecke. Zumindest abwechslungsreich und kurvig sollte es werden. Auf einem Streckenplan, den ich zuvor im Internet entdeckt hatte, sah es danach aus, als führe die Route kreuz und quer durch den Park, und auch die Laufbahn im Hammer Park-Stadion musste mehrmals umrundet werden.

Die Temperaturen waren zwar im oberen Bereich, jedoch bei weitem nicht mehr so heiß, wie am vorangegangenen Wochenende. Außerdem konnte ich vom Stadion aus erkennen, dass im Park reichlich Bäume stehen. Zu warm dürfte es also nicht werden – eigentlich.

Pünktlich um 19:00 Uhr erfolgte der Startschuss. Zuerst ging es zwei Runden auf der Tartanbahn um den Sportplatz, und dann ab in den Park. Die beiden Einführungsrunden liefen gut, es war nicht zu voll und ich konnte mein Tempo halten. Wie schon bei den bisherigen Läufen des Sommercups, hatte ich mir zum Ziel gesetzt unter 50 Minuten zu bleiben. Dafür lief ich erstmal mit einem 4:30min-Tempo los, und wollte schauen, wie lange ich das Tempo durchhalten konnte.

Den Punkt, an dem ich das Tempo nicht mehr mitgehen konnte, hatte ich an diesem Abend sehr früh erreicht. Nach knapp 2km war mir klar, dass ich heute einen gebrauchten Läufertag erwischt hatte. Es ging gar nichts. War der zweite Kilometer in 4:40min noch zeitlich in Ordnung, hatte ich auf dem dritten Kilometer schon arge Probleme überhaupt unter fünf Minuten pro Kilometer zu laufen. Wieso? Weshalb? Warum? Keine Ahnung. Vielleicht störten mich die grillenden Parkbesucher, die verwirrende Streckenführung oder eben doch das Wetter. Ich vermute allerdings eher, dass an diesem Abend meine Verdauung die Ursache für die suboptimale Leistung war. Irgendwie fehlten mir wohl deshalb die entscheidenden Körner.

Auf jeden Fall waren die folgenden sieben Kilometer kein Vergnügen. Ich schleppte mich mehr durch den Park, als dass ich lief. Dankenswerterweise gab es im Stadion einen kleinen Wasserstand, so dass ich mich wenigstens kurzzeitig ein wenig erfrischen konnte. a

Ein weiteres Problem war die Laufstrecke. Wie schon erwähnt ging es etwas chaotisch durch den Hammer Park. Für einige Mitläufer/innen war die Routenführung wohl nicht deutlich erkennbar. Erst lief eine Teilnehmergruppe vor mir fälschlicherweise geradeaus, verkürzte und verpasste damit einen Bogen der Strecke. Dann folgte ich aus Versehen einer anderen Läufergruppe, nur um 20 Meter später zu realisieren, dass die Läufer gar nicht zur Laufveranstaltung gehörten, und ich damit auch kurz falsch abgebogen war.

Zu schnell oder zu langsam für die Kamera?

Zu schnell oder zu langsam für die Kamera?

Auf der Hälfte der letzten Runde kam mir die Idee, mein langsames Tempo dazu zu nutzen, noch ein paar Fotos von der Strecke zu schießen. Stehenbleiben wollte ich aber auch nicht, da ich die Befürchtung hatte evtl. gar nicht mehr loslaufen zu können. Dementsprechend verwackelt war das Resultat. Dennoch hatte diese Idee auch ihre positiven Seiten. Erstens wirken die Bilder tatsächlich so, als ob ich mich wirklich schneller fortbewegt hätte – Optische Täuschung – und zweitens vertrieb ich mir ein wenig die Zeit, und dachte mal 500 Meter nicht über meine Formkrise nach.

Kurz vor der letzten Kurve zurück ins Stadion warf ich vorsichtig einen schüchternen Blick auf meine Laufuhr. Die angezeigte Zeit von 47 irgendwas verwirrte mich jedoch kurzzeitig. War ich zwischendurch doch wieder um die fünf Minuten pro Kilometer gelaufen? Egal, die letzten ca. 400 Meter in knapp zwei Minuten sollten zu schaffen sein, und so zog ich mühsam noch einmal das „Tempo“ an. Als ich auf die Zielgerade einbog zeigte auch die offizielle Zeitmessung noch eine 49er Zeit. Vielleicht hatten die zahlreichen engen Kurven auch den GPS-Sensor meiner Uhr verwirrt? Letztlich erreichte ich mein Mindestziel doch, und war dann glücklich ein paar Becher mit kühlem Zitronentee genießen zu können.

Der Hammer Park-Lauf war für mich ein echter Hammer, und im nächsten Jahr finde ich hoffentlich auch irgendwo im Park meine Form.

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1 Comment

Bernd

about 10 Jahren ago

Hi Lars, schöner Bericht. Jetzt weiß ich auch wieder, warum ich im Hammer Park lieber die Kurzstrecke laufe ;-) Viele Grüße Bernd

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